Ein Auto als Hauptgewinn: Behalten oder verkaufen?

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Hauptgewinn! Man hat ein tolles Auto gewonnen, doch was nun? Selbst benutzen oder doch verkaufen?

Das Auto als Top-Gewinn

Wer bei Gewinnspielen mitmacht, der muss damit rechnen, dass er auch einen Preis bekommt. Zuerst freut man sich enorm, vor allem, wenn es sich um einen schicken Sportwagen oder um ein luxuriöses Auto handelt. Dann aber tauchen die ersten Fragen auf: Passt das Auto wirklich zu einem? Wäre es nicht vernünftiger, den Wagen zu verkaufen, solange er noch nicht an Wert verloren hat?

Tatsächlich versuchen viele Auto-Gewinner, ihren frischen Neuwagen zu verkaufen. Letztendlich ist Bargeld doch etwas Reales, das man vielleicht für sinnvollere Sachen verwenden kann. Manche Autos haben für den eigenen Geschmack vielleicht zu viel PS oder sind unbequem. Je nachdem, um welches Fabrikat es sich handelt, kann der Unterhalt recht hoch sein, und dann wird der Gewinn fast schon zur Belastung.

Dennoch: Wenn man es sich grundsätzlich leisten kann, macht es einfach Spaß, mit dem Auto herumzufahren und ein wenig damit anzugeben. Wer jedoch nach ein paar Monaten verkaufen will, der muss damit rechnen, dass der Preis regelrecht heruntergerauscht ist.

Tatsächlich versuchen viele Auto-Gewinner, ihren frischen Neuwagen zu verkaufen. (#01)

Tatsächlich versuchen viele Auto-Gewinner, ihren frischen Neuwagen zu verkaufen. (#01)

Die Preisfrage: Selbst fahren oder lieber verkaufen?

Die zahlreichen Gewinnspiele laden zum Mitmachen ein und irgendwann passiert es tatsächlich: Die Gewinnbenachrichtigung trifft ein! Diesmal hat man es Schwarz auf Weiß, und es handelt sich auch nicht um Werbung oder ein Fake. Wer sich für die Autowelt begeistert oder gerade ohnehin auf der Suche nach einem Wagen ist, für den kommt dieser Gewinn gerade richtig. Ganz klar: Das Auto wird schnell auf den eigenen Namen angemeldet und steht für die erste Spritztour bereit.

Doch was tun,

  • wenn man selbst gar kein Interesse an einem Auto hat,
  • wenn das Auto nicht zur persönlichen Situation passt,
  • oder wenn der Gewinner nicht einmal einen Führerschein besitzt?

Inzwischen verkaufen viele Gewinner ihre Neuwagen und stören sich nicht daran, dass der Preis, den sie erzielen, oft unter dem Neuwert liegt. Schließlich haben sie das Auto ja gewonnen, darum kann man hier nicht von einem Verlust sprechen.

Wenn der Gewinn an Vorgaben gebunden ist

Teilweise gibt es bestimmte Auflagen bei Gewinnspielen. Diese beinhalten eine Zielvorgabe und eine damit verbundene Wiederverkaufsregel. Damit wird Bezug auf den Zweck des Gewinns genommen. Möglicherweise darf man das Auto nicht sofort weiterverkaufen, sondern muss es beispielsweise zwölf Monate lang fahren. In dem Moment, wenn man das Auto als Preis annimmt, muss man sich an diese Auflage halten, denn sie ist ein Bestandteil der Vereinbarung.
In einem solchen Fall darf man das Auto erst dann verkaufen, wenn der im Vertrag geregelte Zeitraum abgelaufen ist.

Video: Die glückliche Gewinnerin des Audi R8

Das Auto als Gewinn ohne Einschränkung

Wenn es beim Gewinn keine Einschränkung gibt, hat der glückliche Gewinner die freie Entscheidungsgewalt über das Auto. Um den höchstmöglichen Preis zu bekommen, sollte er die folgenden Punkte berücksichtigen:

  • Wenn das Fahrzeug auf seinen Namen zugelassen wird, ist er offiziell kein Neufahrzeug mehr,
  • durch die eigene Anmeldung kommt es zur ersten Preisminderung, auch wenn der Wagen noch keinen Kilometer gefahren ist,
  • man kann auf die Anmeldung verzichten und das Auto direkt beim Händler zum Verkauf anbieten.

Die Übergabebedingungen sind in diesem Zusammenhang genau zu prüfen. Gegebenenfalls kann man das gewonnene Fahrzeug auch online oder über eine Zeitungsannonce zum Verkauf anbieten.

Wann sollte man das Auto verkaufen?

Ob es sich um einen Sportwagen handelt, einen City-Flitzer oder eine Limousine, in dem Moment, wenn man den gewonnenen Neuwagen anmeldet, hat dieser schon einmal ein paar tausend Euro im Wert verloren. Wenn man sich hineinsetzt und eine Tour ins Blaue macht, geht der Verkaufswert weiter nach unten. Trotzdem möchten die wenigsten Gewinner ganz darauf verzichten. Schließlich haben sie lediglich den Spieleinsatz bezahlt und gönnen sich das Vergnügen, mit dem tollen Auto durch die Gegend zu fahren.

Wer nach ein paar Monaten oder auch erst nach mehreren Jahren sein gewonnenes Auto gebraucht verkaufen will, der braucht sich im Grunde genommen keine Sorgen über den reduzierten Preis zu machen, denn es wurde ja kein oder nur wenig Geld investiert. Man sollte trotzdem nicht zu gutmütig an den Verkauf herangehen, sondern daran denken, dass man sich ja anschließend wieder ein Auto kaufen will. Das Gewinn-Auto ist zum Gebrauchtwagen geworden und wird wie jedes andere Fahrzeug bewertet. Je mehr man dafür bekommt, umso mehr Geld hat man für den nächsten Autokauf zur Verfügung.

Ein gewonnenes Fahrzeug verkaufen: Steuerliche Aspekte

Wer bei einer Losziehung ein Auto gewinnt und dieses innerhalb eines Jahres verkauft, handelt es sich um einen Spekulationstatbestand, der einkommensteuerpflichtig ist. Das bedeutet, dass man die Differenz von Ankaufs- und Verkaufspreis versteuern muss, wenn der jährliche Gewinn über 440 Euro liegt, bezogen auf alle Spekulationsgeschäfte. Falls die Differenz zum Zeitpunkt des Gewinnspiels negativ ist, kann man sie in Form eines Spekulationsverlusts verbuchen und so die Gewinne aus allen anderen Spekulationsgeschäften reduzieren. Damit verringert sich die Steuerlast entsprechend.

Wenn das Auto bei einer Incentive-Veranstaltung eines Unternehmens gewonnen wurde, handelt es sich um keinen unentgeltlichen Erwerb. Stattdessen ist es ein geldwerter Vorteil, der mit dem Dienstverhältnis im Zusammenhang steht und lohnsteuerpflichtig ist. Die zu versteuernden Anschaffungskosten beziehen sich dabei auf den Listenpreis, unter Abzug eines im Handel üblichen Rabatts.

Wer bei einer Losziehung ein Auto gewinnt und dieses innerhalb eines Jahres verkauft, handelt es sich um einen Spekulationstatbestand, der einkommensteuerpflichtig ist. (#02)

Wer bei einer Losziehung ein Auto gewinnt und dieses innerhalb eines Jahres verkauft, handelt es sich um einen Spekulationstatbestand, der einkommensteuerpflichtig ist. (#02)

Wenn das gewonnene Auto kein Glück bringt

Es hat schon einige Fälle gegeben, in denen die Gewinner eines Autos benachteiligt wurden. Im ersten Moment freute sich ein Hartz-IV-Berechtigter noch über den Hauptpreis, doch als er das Auto verkaufte, wurde die Arbeitsagentur aufmerksam. Der Gewinn aus dem Glücksspiel sein ein Einkommen, befand das Jobcenter, und forderte viel Geld zurück. Das Arbeitslosengeld II müsste gemindert werden, und zwar auch dann, wenn mit dem erzielten Kaufpreis Schulden bezahlt werden. Es dauerte einige Zeit, bis sich der arbeitslose Mann mit seiner Klage erfolgreich gegen diesen Bescheid gewehrt hatte.


Bildnachweis:© Shutterstock – Titelbild: Digital Storm – #01: deglemusique – #02: wrangler

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